Nachfolgerin Samanta Kasperiuniene im Interview Kosmetikstudio SagaBox Beauty
Erfolgreiche Nachfolgeregelung: SagaBox Beauty
Samanta Kasperiuniene und Christiane Pecher bei der offiziellen Schlüsselübergabe des Kosmetikstudios. (© SagaBox Beauty)
Christiane Pecher, Gründerin des Kosmetikstudios „La Cara“ in Rostock, freut sich, dass ihr Unternehmen im Rahmen einer Nachfolge fortgeführt wird. „Startsignal war die Idee, mit 63 Jahren in Rente zu gehen, also zum 1. März 2025. Daher habe ich bereits frühzeitig, im März 2022, Kontakt zur Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK OMV) aufgenommen, um mich hinsichtlich einer Nachfolge beraten zu lassen“, erzählt Christiane Pecher. Als größte Herausforderung während dieses Prozesses sah sie die Suche von Interessenten zur Übernahme des Kosmetikstudios. „Nachdem die HWK OMV in ihrem Bereich danach recherchierte, erhielt ich ebenso von ihnen den Kontakt zur Nachfolgezentrale MV. Mit einer von mir vorbereiteten Präsentation suchte dann die Koordinatorin Barbara Steinbrückner geeignete Nachfolger“, fügt sie hinzu.
Nachdem Frau Pecher einige Interessenten vorgeschlagen wurden, entschied sie sich letztlich für Samanta Kasperiuniene. Ausschlaggebend waren ihre Vorkenntnisse und ihr starker Wille zur Selbstständigkeit in der Kosmetikbranche. Der Kontakt wurde durch die Nachfolgezentrale MV im September 2024 hergestellt und der Kaufvertrag konnte bereits im November 2024, also schon nach zwei Monaten, unterzeichnet werden. Vorher erfolgten insgesamt vier persönliche Abstimmungen zwischen den Unternehmerinnen.
„Bei der Nachfolgeplanung ist es wichtig, Gedanken zum Kaufpreis zu fixieren und die Kunden zum Inhaberwechsel rechtzeitig zu informieren und zur Treue zu ermuntern. Letztendlich muss auch die Chemie zwischen beiden Parteien stimmen“, legt Pecher nahe. Sie fügt hinzu, ausreichend Zeit zwischen Kaufvertrag und der tatsächlichen Firmenübergabe einzuplanen, um alle geschäftsinternen und behördlichen Aktivitäten zu realisieren.
Die Nachfolgezentrale MV hat die neue Inhaberin Samanta Kasperiuniene interviewt:
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Woran haben Sie gemerkt, dass Sie gern selbstständig sein möchten?
Mir wurde bewusst, dass ich gern selbstständig sein möchte, weil ich immer wieder Ideen hatte, die ich in meinem beruflichen Umfeld nicht so umsetzen konnte, wie ich es mir vorgestellt habe. Der Wunsch nach mehr Freiheit in Entscheidungen, die Möglichkeit, meine eigene Vision zu verfolgen und gleichzeitig die Verantwortung für meinen Erfolg zu tragen, haben mich sehr gereizt. Außerdem mag ich es, flexibel zu sein und meine Arbeit so zu gestalten, dass sie meine persönlichen Werte und Ziele widerspiegelt.
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Welche Erfahrungen/Qualifikationen bringen Sie aus Ihrer vorherigen Tätigkeit mit?
Auch wenn ich bisher in Deutschland wenig berufliche Erfahrung sammeln konnte, war die Kosmetologie in Litauen immer mein Traumberuf. Nach meiner Ausbildung habe ich mit viel Freude und Leidenschaft in diesem Bereich gearbeitet. Durch den Umzug nach Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen – wie die Sprachbarriere – habe ich mich zunächst darauf konzentriert, für meine Familie da zu sein und mein Bachelorstudium im Bereich der öffentlichen Gesundheit abzuschließen. Trotz dieser Pause ist meine Begeisterung für die Kosmetologie nie verblasst. Nun, da meine Familie unabhängiger ist und ich mehr Freiraum habe, möchte ich meinen Traumberuf wieder aufgreifen und mich in diesem Bereich weiterentwickeln. Es erfüllt mich, in einem Beruf zu arbeiten, der mir so viel Freude bereitet und bei dem ich andere Menschen unterstützen kann.
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Wie sind Sie auf die NACHFOLGEZENTRALE MV aufmerksam geworden?
Da ich noch ein weiteres kleines Unternehmen gegründet habe, erhalte ich regelmäßig das IHK-Fachmagazin mit sehr wertvollen Veröffentlichungen. In einer der Ausgaben bin ich auf einen Artikel gestoßen, in dem die Nachfolgezentrale MV erwähnt wurde. Bis heute würde ich sagen, dass dies der wertvollste Fund für die Fortführung meiner beruflichen Tätigkeit war!
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Waren Sie sich schnell sicher, dass Sie das passende Unternehmen gefunden haben?
Da ich von Anfang an eine sehr klare Vision und konkrete Vorstellungen hatte, verlief die Entscheidungsfindung relativ schnell. Natürlich habe ich alles gründlich mit meiner Familie besprochen und abgewogen, denn es handelte sich um keine alltägliche Investition. Eine große Rolle spielte dabei auch die transparente und professionelle Einführung durch Frau Pecher. Sie hat mir nicht nur alle wichtigen Informationen über das Unternehmen klar und verständlich vermittelt, sondern auch das Vertrauen gestärkt, dass ich mit meiner Wahl richtig liege. Das gab mir die Sicherheit, dass ich das passende Unternehmen gefunden habe.
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Wie lange hat der Prozess gedauert?
Ich habe mich am 27. August 2024 bei der Nachfolgezentrale MV registriert, und die offizielle Übergabe ist für den 1. März 2025 geplant. Das bedeutet, dass ich über einen Zeitraum von 186 Tagen eine Vielzahl von Schritten umsetzen musste, um meinem Ziel näher zu kommen. Dazu gehörten unter anderem die Entwicklung eines klaren Geschäftsplans, die Klärung rechtlicher Fragen und die enge Zusammenarbeit mit den bisherigen Verantwortlichen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
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Welches waren die größten Herausforderungen im Prozess und wie haben Sie diese bewältigt?
In dieser Zeit bin ich auf keine wirklich unüberwindbaren Herausforderungen gestoßen, oder besser gesagt, es gab nichts, das nicht lösbar gewesen wäre. Allerdings war der größte Teil der Herausforderung eindeutig mit dem Finanzamt verbunden, da hier eine Menge Papierkram und Bürokratie auf mich zukam. Außerdem erforderte es viel Geduld, eine gute Organisation und die Fähigkeit, die finanziellen Mittel im Voraus zu planen und richtig einzusetzen. Eine sehr wichtige Unterstützung war dabei mein Partner – ohne seine Hilfe wäre es mir wohl deutlich schwerer gefallen oder der gesamte Prozess hätte länger gedauert. Sein Rückhalt, seine praktischen Ratschläge und sein organisatorisches Geschick haben mir geholfen, die Herausforderungen zu meistern. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig eine gute Planung und Strukturierung ist, insbesondere bei bürokratischen Prozessen. Außerdem habe ich gelernt, dass es eine große Erleichterung ist, wenn man auf die Unterstützung von vertrauenswürdigen Menschen zählen kann.
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Welche besonderen Vorzüge hatte für Sie die Idee der Unternehmensnachfolge im Vergleich zu einer Start-up-Gründung?
Sowohl die Gründung als auch die Übernahme eines Unternehmens ist in der Regel eine sehr komplexe und anspruchsvolle Aufgabe. Mit meiner aktuellen Entscheidung, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, bin ich sehr zufrieden, da ich dadurch einen großen Teil der anfänglichen Arbeit überspringen konnte. Dies hat es mir ermöglicht, schneller mit der Umsetzung meiner eigenen Visionen und strategischen Veränderungen zu beginnen. Ich denke, es ist schwierig zu sagen, was besser ist – die Übernahme eines bestehenden Unternehmens oder die Gründung eines Start-ups von Grund auf –, da dies sehr individuell von der Persönlichkeit, den Erfahrungen und den Zielen einer Person abhängt. Für mich war die Fortführung eines bestehenden Unternehmens in Kombination mit der Möglichkeit, meine eigenen Visionen einzubringen, eine äußerst attraktive Wahl. Es freut mich, zu sehen, wie die investierte Arbeit Werte schafft und das Vermächtnis der vorherigen Eigentümerin eine noch stärkere Grundlage für zukünftiges Wachstum bietet.
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Was sind Ihre Ziele und welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft?
Mein Ziel ist klar: die erfolgreiche Fortsetzung des Kosmetiksalons und die Sicherstellung einer hohen Dienstleistungsqualität. In Zukunft würde ich gerne mehr Kunden gewinnen, neue Behandlungen anbieten und dadurch wachsen und expandieren. Gleichzeitig möchte ich realistisch und bescheiden bleiben, da dies erst der Anfang ist. Die Herausforderungen, die ich sehe, hängen mit den sich ständig ändernden Kundenbedürfnissen und der dynamischen Entwicklung des Marktes zusammen. Da die Kosmetikbranche sich sehr schnell weiterentwickelt, ist es wichtig, die neuesten Trends zu verfolgen, meine Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und in hochwertige Produkte sowie Ausrüstung zu investieren. Außerdem lege ich großen Wert auf die Zufriedenheit der Kunden, denn Vertrauen und Empfehlungen sind die Basis für langfristigen Erfolg.
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Gibt es einen Rat, den Sie für andere Nachfolgeinteressierte haben, die diesen Weg noch antreten möchten?
Ich denke, es gibt drei wichtige Punkte, die ich hervorheben möchte. Es ist vielleicht kein direkter Rat, sondern eher ein kleines persönliches Mantra, die mir hilft, auf diesem Weg voranzugehen:
Mehr Vertrauen in sich selbst haben. Oft zweifeln wir an unseren Fähigkeiten, aber der Glaube an die eigenen Stärken ist der Schlüssel zum Erfolg.
Keine Angst haben, die eigenen Träume zu verfolgen - Alter ist keine Grenze. Egal, in welcher Lebensphase man sich befindet, es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen und seine Vision zu verwirklichen.
Sich über kleine Erfolge still freuen. Manchmal sind es die kleinen Schritte, die den größten Unterschied machen. Es ist wichtig, die eigenen Errungenschaften wertzuschätzen, auch wenn sie anderen unscheinbar erscheinen.
Ich wünsche allen, die diesen Weg gehen, viel Erfolg! Es ist eine spannende Reise, die Mut, Geduld und Durchhaltevermögen erfordert – aber es lohnt sich.