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Wussten Sie, ...

dass die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern, Trägerin des Projektes NACHFOLGEZENTRALE MV, bereits rund 530 Unternehmensnachfolgen durch Hilfe bei der Finanzierung begleitet hat? Was eine Bürgschaft ist und was sie kann, erfahren Sie hier.

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Max Martens führt R-T-Logistik in die Zukunft: Nachfolge über „Dating-Portal“

05.06.24

Erfolgreiche Nachfolgeregelung: R-T-Logistik

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Volker Schwab (links) und Max Martens nutzten das „Dating-Portal” der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern für eine erfolgreiche Betriebsübergabe. (Foto: IHK/Barbara Arndt)

Was bringt Menschen, die in glücklichen Beziehungen leben, dazu, sich bei einem Dating-Portal anzumelden? Die Partnersuche natürlich. Genauer gesagt, die Suche einerseits nach einem passenden Nachfolger und andererseits nach einem Unternehmen, in dem ein junger Mensch Herausforderungen für sein berufliches Fortkommen findet. Volker Schwab (59) und Max Martens (28) haben „gedatet” und damit eine gute Perspektive für die R-T-Logistik in Lübesse gefunden. Hier erbringen aktuell rund 70 Mitarbeiter Transport-, Lager- und Logistik-Dienstleistungen.

Volker Schwab, seit 1989 selbstständiger Einzelunternehmer und von der Jahrtausendwende an Inhaber der R-T-Logistik GmbH & Co. KG, machte sich schon vor einiger Zeit Gedanken, wie er seinen Betrieb in jüngere Hände übertragen könnte. „Meine Bankberaterin machte mich auf das Projekt der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam“, sagt der Schweriner. Dort hinterließ der erfahrene Unternehmer den Steckbrief für seinen mittelständischen Betrieb.

Max Martens hatte seine Vita ebenfalls bei der Nachfolgezentrale MV abgegeben. „Ich war gerade dabei, mich auf die Fachkundeprüfung Güterkraftverkehr vorzubereiten, die ich bei der IHK in Neubrandenburg ablegen wollte.  Dort wurde ich auf die Nachfolgezentrale aufmerksam.“ Dem jungen und zielstrebigen Mann, der aus Stralsund stammt, war klar, dass er bei Erfolg in eine harte Branche wechseln würde. Ein Wechsel deshalb, weil Max Martens zunächst ein duales BWL-Studium absolviert hatte. Sein Praxispartner war die Nordmann-Gruppe, die in den Bereichen Getränkehandel, Gastronomie und Landwirtschaft dem damaligen Studenten etliche Karriereschritte bis zum Geschäftsleiter der Gastro-Sparte ermöglichte. „Mein Herz schlägt aber für die Logistik. Mein Vater war im Transportgewerbe tätig. Das hat meine DNA geprägt.“ Und so erwarb Max Martens neben dem eigentlichen Job den Lkw-Führerschein und notwendige Qualifikationen, fuhr als Fahrer an Wochenenden durch ganz Deutschland und stürzte sich in ein intensives Selbststudium für die Fachkundeprüfung. Sehr zum Erstaunen der Branchenkenner bestand er diese ohne Kursstunden. „Dafür hatte ich einfach keine Zeit“, sagt er.

Zeit nehmen mussten sich dann die beiden künftigen Partner. „Im Sommer 2022 traf ich zum ersten Mal auf Volker Schwab“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer. „Anfangs glaubte ich nicht, dass es klappen würde. Ich hatte eher einen kleineren Betrieb im Kopf. Die R-T-Logistik ist eine große Nummer.“ Wie bei der Liebe brauchte es viele Begegnungen, um einander besser kennen und vertrauen zu lernen. Ein „Under-Cover“-Praktikum ermöglichte Firmeneinblicke und für den Junior die Entscheidung „Das will ich machen!“ Seit 1. Januar 2024 macht er, ist Chef und hat viel vor. „Auch für mich war das ein spannender Prozess, allerdings ganz unaufgeregt. Klarheit hatte
ich, als Max drei Monate vor der geplanten Übergabe seine Tätigkeit aufnahm“, erinnert sich Volker Schwab „Inzwischen braucht er mich fast nicht mehr“, sagt er.

Vor Ort ist der bisherige Chef dennoch zuweilen. Und das tut Max gut. „Erfahrungen mit der Unternehmens größe hatte ich, jedoch auch den nötigen Respekt vor der neuen Aufgabe. Für Mitarbeiter und Kunden stellt die Übergabe einen Umbruch da. Den haben wir bestens gemeistert.“ Künftig will er bei der Digitalisierung weiter vorankommen, eine Mitarbeiter-App einführen und hochmoderne Speditionsprogramme installieren. Ladelisten in Papierform sind bald passé. Nicht aber die Menschen, die Ladung transportieren, Kundenkontakte pflegen und mit neuer Flottenpräsenz am Markt noch sichtbarer werden.

(Quelle: IHK/Barbara Arndt)